Perspektiven der Rüstungskontrolle
In Zeiten wachsender geopolitischer Spannungen sind Fragen der Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung so wichtig wie lange nicht mehr. Um die Politik auch langfristig mit der bestmöglichen sicherheits- und rüstungskontrollpolitischen Expertise aus der Wissenschaft zu unterstützen, haben das Auswärtige Amt und PRIF ein gemeinsames Promotionsprogramm für den akademischen Nachwuchs ins Leben gerufen. Vor dem Hintergrund wieder aufkeimender nationaler und internationaler Konflikte, schwindender Unterstützung für multilaterale Verträge, sowie neuer Rüstungsdynamiken und Waffentechnologien, analysieren vier Promovierende aktuelle und zukünftige Probleme der Rüstungskontrolle und zeigen Möglichkeiten der Kooperation in diesem Bereich auf. Durch die Projekte soll die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit rüstungskontrollpolitischen Fragen weiter an neue technologische, politische und normative Entwicklungen angepasst und gängige politische Praktiken einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Das Promotionsprogramm knüpft an die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen Institut und Ministerium an und soll das Ineinandergreifen von wissenschaftlicher Theorie und politischer Praxis vertiefen: Die Promovierenden von PRIF bringen ihre Expertise ein und erhalten im Rahmen mehrwöchiger Hospitationen gleichzeitig Einblicke in die praktische Umsetzung von Rüstungskontrolle und internationaler Kooperation.
Jana Baldus untersucht den Einfluss kollektiver Gruppenidentitäten auf die nukleare Rüstungskontroll- und Abrüstungspolitik am Beispiel der radikalisierten Gruppenpositionen im Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag (NVV).
Sascha Hach analysiert, inwiefern das nukleare Rüstungskontrollregime eine postkoloniale Ordnung reproduziert. Ihn interessiert besonders, wie sich Widerstand gegen diese Ordnung bildet und welche Perspektiven es für eine neue, multilaterale nukleare Ordnung gibt.
Im Bereich der neuen Militärtechnologien untersucht Anna-Katharina Ferl die Frage, wie Wissen und Praxis der Rüstungskontrolle eine präventive Wirkung auf die Entwicklung neuer Waffensysteme, insbesondere Letaler Autonomer Waffensysteme (LAWS), entfalten können.
Matthias Schwarz fragt in seinem Vergleich afrikanischer Staaten, welche strukturellen Rahmenbedingungen Intransparenz und Korruption im Waffenhandel begünstigen. Konkret untersucht er den Einfluss polit-ökonomischer Faktoren auf die Einhaltung regionaler und globaler Rüstungskontrollabkommen.
Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojektes (Laufzeit 2019–2024) wird das Projekt seit 2024 mit zwei Promotionsstellen fortgeführt (Laufzeit 2024–2027/8).
Das Promotionsprojekt von Clara Perras beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Geschlechterdimensionen der internationalen Cybersicherheit sowie dem Potential von feministischer Außenpolitik für Rüstungskontrolle im Cyberraum. Das Projekt beleuchtet das Feld der internationalen Cybersicherheit, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, damit aus einer intersektional feministischen Perspektive, fragt danach wie sich Gender und Cybersicherheitsdiskurse ko-konstituieren und versucht daraus praxisrelevante Schlüsse für eine kooperative und friedvolle Cybersicherheitspolitik und Rüstungskontrolle zu ziehen.
Das Promotionsprojekt von Frank Kuhn untersucht auf Basis neuer historischer Erkenntnisse und Quellen, welche Rolle strategische Stabilität in der nuklearen Rüstungskontrollpolitik der Vereinigten Staaten während des Kalten Krieges gespielt hat. Dabei zielt das Vorhaben insbesondere darauf ab, neue Ansätze für zukünftige Rüstungskontrollverhandlungen und einen Neustart der nuklearen Rüstungskontrolle zu identifizieren.
- No Quick Solutions: A Different Approach to Hypersonic Arms Control | 2024
Kuhn, Frank (2024): No Quick Solutions: A Different Approach to Hypersonic Arms Control, War on the Rocks, 26.6.2024.
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- The Art of Engineering at the NPT Review Conference | 2021
Hach, Sascha (2021): The Art of Engineering at the NPT Review Conference. How Germany and Other Umbrella States Can Build Bridges, PRIF Blog, 9.12.2021.
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- Ingenieurskunst für die NPT-RevCon | 2021
Hach, Sascha (2021): Ingenieurskunst für die NPT-RevCon. Wie Deutschland und andere Schirmstaaten Brücken schlagen können, PRIF Spotlight 15/2021, Frankfurt/M.
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- Arms Transfers in the Gulf of Aden | 2021
Schwarz, Matthias (2021): Arms Transfers in the Gulf of Aden. Shining the Spotlight on Regional Dynamics, PRIF Spotlight 6/2021, Frankfurt/M.
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- From Legal to Illegal Transfers: Regional Implications of Weapon Flows to Libya | 2020
Schwarz, Matthias (2020): From Legal to Illegal Transfers: Regional Implications of Weapon Flows to Libya, PRIF Blog, 10.12.2020.
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- Digital diplomacy: The debate on lethal autonomous weapons systems in Geneva continues under unprecedented circumstances | 2020
Anna-Katharina Ferl, Digital diplomacy: The debate on lethal autonomous weapons systems in Geneva continues under unprecedented circumstances, 2020, https://blog.prif.org/2020/09/29/digital-diplomacy-the-debate-on-lethal-autonomous-weapons-systems-in-geneva-continues-under-unprecedented-circumstances/.
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- Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück? | 2020
Ferl, Anna-Katharina (2020): Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück? Zum Stand der Genfer Gespräche, in: Wissenschaft und Frieden. Dossier, 90, www.wissenschaft-und-frieden.de/(...).
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- Kein Grund zum Feiern: 75 Jahre Atomwaffentests | 2020
Baldus, Jana (2020): Kein Grund zum Feiern: 75 Jahre Atomwaffentests, PRIF Blog, 16.7.2020.
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Förderer
www.auswaertiges-amt.de